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Ausbildung zum Berg- und Skiführer

Allgemein:

Die Bergsportführerverbände der einzelnen Bundesländer haben die Ausbildung zentral an ihre Dachorganisation, dem Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer übertragen, der die Ausbildung gemeinsam mit der Bundessportakademie Innsbruck (BSPA) durchführt. Durch diese Zusammenarbeit mit der BSPA, handelt es sich um eine staatlich anerkannte Ausbildung und ist die einzige Möglichkeit in Österreich die Ausbildung zum international legitimierten IVBV-Bergführer.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung muss nach dem Tiroler Bergsportführergesetz bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde um die Befugnis ("Autorisierung") zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer angesucht werden.

Eignungsprüfung:

Die Eignungsprüfung besteht aus zwei Teilen (Winter und Sommer). Pro Prüfungsteil ist ein Unkostenbeitrag von € 140 zu entrichten. Im Winter jeden Jahres (Ende Jänner/Anfang Februar) findet die Eignungsprüfung im Bereich Skifahren mit Aufstieg und Abfahrt, anschließend die Prüfungen Steileis und Eis leicht statt (insgesamt 3 Tage).
Wer den ersten Teil positiv absolviert hat, kann im Mai/Juni zur Eignungsprüfung im Felsbereich (Sportklettern, Alpin- bzw. Clean-Klettern und Fels leicht) antreten. Nach erfolgreicher Besprechung des Tourenberichtes kann man Ausbildung beginnen.

Kosten
Inhalte
Termine
Tourenbericht
Eignungsprüfung
Anmeldung
Bestimmung
Leitung

Pro Teil der Aufnahmeprüfung ist eine pauschale Aufwandsentschädigung von  € 140.- zu entrichten, unabhängig davon, ob Teilprüfungen angerechnet werden.

Für den vom Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer durchgeführten ersten Ausbildungsteil mit insgesamt 8 Teilkursen (ca. 56 Kurstage), fallen Kosten von ca. € 5.500.- an, welche alle Kursunterlagen, Versicherung, Ausbilderkosten, usw. enthalten – die Teilnehmer müssen nur noch für Anreise, Unterkunft/Verpflegung und etwaig benötigte Ausrüstung selbst aufkommen.

Für die anschließende staatliche Berg- und Skiführerausbildung an der BSPA Innsbruck fallen keine weiteren Ausbildungskosten an (außer wiederum Anreise, Unterkunft/Verpflegung und etwaig benötigte Ausrüstung).

Die Ausbildung zum Berg- und Schiführer beinhaltet folgende Kurse: 

Theoriekurs I: 3 Tage
Sportklettern:  7 Tage
Skitechnik I: 4 Tage
Skitouren: 9 Tage
Skihochtouren: 8 Tage
Felskurs I: 10 Tage
Eisfallklettern: 8 Tage
Skitechnik II: 9 Tage

Die Kurse müssen, nachdem sie inhaltlich aufeinander aufbauen, in der oben angegebenen Reihenfolge, binnen zwei Jahren, positiv absolviert werden. Anschließend kann man zur staatlichen Berg- und Skiführerausbildung an der BSPA Innsbruck antreten, welche mit dem Aspirantenprüfungskurs beginnt und dann in insgesamt 40 Ausbildungstagen folgende Kurse beinhaltet:

Hochtouren I und  Anwärterprüfungskurs: 8 Tage (Juli)
Praxistage unter direkter Aufsicht: 7 Tage
Felskurs II: 7 Tage (Sept)
Theoriekurs II: 3 Tage (Okt)
Freeriden: 7 Tage (März)
Skihochtouren-Durchquerung: 6 Tage (April)
Hochtouren II:  9 Tage (Juni/Juli)

Abschlussprüfung in Chamonix: 2 Tage (Juli)

Die Ausbildung umfasst die ganze Palette des alpinen Bergsteigens in Theorie und Praxis. Als Zusatzqualifikation kann die Befugnis zum IVBV Canyoning-Führer oder Industriekletterer erworben werden.

Zudem müssen zwischen dem Anwärterprüfungskurs und dem Abschluss der Ausbildung mind. 21 Führungs-Praxistage nachgewiesen werden.

Nächste Eignungsprüfung:

Winterteil (Ski, Steileis und Eis leicht): 24.-26. Jänner 2022
Sommerteil (Sportklettern, Fels leicht und Tourenbericht): 03.-05.6.2022

Für die Aufnahme in die Bergführerausbildung ist neben der erfolgreich bestandenen Eignungsprüfung auch der eingereichte Tourenbericht entscheidend.

Hier der aktuell geforderte Tourenbericht zum Download 

Ein paar allgemeine Erläuterungen zum Tourenbericht

Grundsätzlich soll dieser ein Spiegelbild eurer bisherigen Bergsteigerkarriere sein: d.h. man sollte sehen, was ihr bisher alles gemacht habt (und nicht nur im letzten Jahr) aber auch, dass ihr in möglichst vielen Gebirgsregionen bereits bergsteigerisch unterwegs gewesen seid. Uns ist lieber, wenn der Tourenbericht nicht ganz vollständig, aber dafür "ehrlich" ist - also lieber ein paar Zeilen frei lassen, als fehlende Touren mit Kreativität bzw. Phantasie zu ersetzen...
Alle angeführten Touren sollten eigenverantwortlich und in Wechselführung durchgeführt worden sein.

Klettern Alpin

Hier Mehrseillängentouren in entsprechender Länge und Schwierigkeitsgrad, wobei hier vor allem auch der alpine Charakter der Routen entscheidend ist (Zu- und Abstieg, Absicherung): deswegen sind talnahe Routen hier nicht so gefragt.    
Touren mit gebohrten Standplätzen bzw. hie und da gebohrte Zwischenhaken sind kein Ausschlussgrund – wichtig ist aber in diesen Routen ein alpiner Charakter mit deutlich weiteren Hakenabständen als im Klettergarten und dass man in den angegebenen Routen mit mobilen Sicherungsmitteln (Keilen, Friends, udgl.) arbeiten durfte.    
Die Wandhöhe muss am Stück gegeben sein, d.h. zwei 150 Meter-Touren hintereinander ergeben leider noch keine 300 Meter-Wand.

Mehrseillängen-Hitliste -  alpine Sportkletterrouten ("Plaisir-Routen")

Hier sind Routen gemeint, wo man in der Beschreibung unter Ausrüstung in etwa „12 Express, sonst nix“ liest. Wandhöhe und Schwierigkeitsgrad sind hier nicht so ausschlaggebend, wobei alpines Sportklettern im Bereich 5c aufwärts stattfindet und die zweite Seillänge von Route XY im Klettergarten noch keine richtige Plaisir-Route darstellt.

Sportklettern (freiwillig)

Hier kann bzw. sollte man seine schwersten Rotpunkt-Begehungen von Klettergartenrouten anführen, wobei diese mindestens bzw. über dem Aufnahmeprüfungs-Niveau (6b+) liegen sollten. Gegebenenfalls kann man hier auch Boulder eintragen (beispielsweise wäre eine Begehung von Midnight Lightning hier eine Erwähnung wert).
Klarerweise müssen alle hier angegebenen Routen- bzw. Boulder-Begehungen auf Naturfels liegen - die Blaue 7a in der Keltterhalle Affenhimmel zählt natürlich nicht...

Wettkampfklettern: 

ggf. hier die besten Ergebnisse angeben.

Hochtouren: 

5 Eistouren mit min. 200m Wandhöhe und einer Mindeststeilheit von 50°.
Hier sind klassische hochalpine Eis- bzw. Firnflanken gefragt, welche im Aufstieg mit Steigeisen, Seil und Pickel bewältigt wurden.

5 kombinierte Touren (Wechsel Gletscher/Eis – Fels) mit Kletterpassagen mindestens im 3. Schwierigkeitsgrad
Ganz klassische Gipfelanstiege, wie man sie im ganzen glazialen Alpenraum findet – der Wechsel Gletscher – Fels – Eis muss auf dem Anstieg liegen und die Mitnahme der kompletten Hochtourenausrüstung (Steigeisen, Pickel, Siel, Gurt, usw.) erfordern.

5 Touren auf 4000m-Gipfeln (Westalpenhochtouren) in mindestens 2 verschiedenen Gebirgsregionen
Hier zählt jeder Gipfel über 4.000 m Seehöhe, der überwiegend aus eigener Kraft (ohne Seilbahn bzw. Überfahren von hohen Pässen mit KFZ, udgl.) bestiegen wurde. Mindestens zwei verschiedene Gebirgsgruppen bedeutet auch, dass man hierzu mindestens einmal die Ostalpen verlassen muss(te), denn bekanntlich gibt’s hier ja nur eine Erhebung mit entsprechenden Eigenschaften, wobei hier natürlich auch entsprechende Gipfel weit außerhalb Europas angeführt werden können.

Eisfälle:

Hier sind Anstiege gefragt, für die man zwei Steileisgeräte unbedingt benötigt (90 Grad Gelände) – die Schwierigkeiten sind gerade im Steileis immer sehr bedingungsabhängig, jedoch zählen vorwiegend die Angaben in der einschlägigen Führerliteratur, da diese in der Regel meistens auch passen. Die Wandhöhe sollte am Stück sein.

Skitouren/Skihochtouren:

Der Aufstieg bei den hier angegebenen Touren sollten zu einem überwiegenden Teil aus eigener Kraft erfolgt sein, d.h. keine reinen Varianten-, oder Freeridetouren mit viel Liftunterstützung. Generell wären Skitouren mit ca. mindestens 1.000 Höhenmeter Aufstieg zu bevorzugen.

5 Skihochtouren (Skitouren im vergletscherten Hochgebirge):
Hier ist entscheidend, dass sich Aufstieg bzw. Abfahrt im vergletscherten Gelände befinden und man die entsprechenden alpinen Gefahren einkalkulieren musste (angeseiltes Abfahren bzw. Aufsteigen ist nicht obligat, dessen grundsätzliche Möglichkeit sollte aber einkalkuliert worden sein)

Mehrtägige Skihochtouren-Durchquerung (ca. 5 Tage Durchquerung einer Gebirgsgruppe mit täglichem Stützpunktwechsel):
Hier wird eine, (am Stück) mehrtägige Skidurchquerung mit täglich wechselnden Tagesziel verlangt, wo jeden Tag an einem anderen Ort bzw. in einer anderen Geländekammer nächtigt. Bitte pro Zeile Ausgangspunkt, Tagesziel (höchster Punkt, Gipfel) und den Nächtigungsort (Hütte) eintragen.

Die Anmeldung zur Eignungsprüfung erfolgt beim Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer und ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres 
  • Sportmedizinisches Bestätigung über den Gesundheits- und Konditionszustand des Bewerbers (nicht älter als 6 Monate)

Die Eignungsprüfung besteht aus zwei Teilen (Winter und Sommer) und pro Prüfungsteil ist ein Unkostenbeitrag zu entrichten.

Im Winter jeden Jahres findet die Eignungsprüfung im Bereich Skifahren mit Aufstieg und Abfahrt, anschließend die Prüfungen Steileis und Eis leicht statt (insgesamt 3 Tage). Nach dem ersten Teil erfolgt  im Mai / Anfang Juni die Eignungsprüfung im Felsbereich (Sportklettern, Alpin- bzw. Clean-Klettern und Fels leicht), sowie die besprechung des Tourenberichtes.

Prüfungskriterien

Es werden die Bewerber in ihrer Gesamtheit bewertet, d.h. es werden alle Teile eines Eignungsprüfungsteiles absolviert, bevor ein Zwischen- bzw. Endergebnis bekannt gegeben wird. Dadurch kann eine weniger gute Leistung in einer Disziplin durch einen sehr guten Antritt in einer anderen wieder ausgebessert werden (bei einer eindeutig negativen Bewertung einer Teilprüfung ist dies jedoch nicht möglich).

Skifahren

Aufstieg mit Skitourenausrüstung; ca. 1.000 Höhenmeter innerhalb von max. 2 Stunden
Alpiner Skilauf nach dem Österr. Skilehrplan: lange und/oder kurze Radien, Rhythmuswechsel usw. in unterschiedlichen Schneearten und steilem Gelände.

Steileis

Vorstieg einer Eiskletterroute am Eisfall: Klettern an vorgesetzten Sicherungspunkten und eingehängten Expressschlingen im senkrechten Gelände (Schwierigkeit: ca. WI4-5)

Eis-Leicht

Bewältigung verschiedener Aufgaben wie Auf- und Abstieg in 40 Grad geneigtem Gelände, Querungen in Allzackentechnik (Eckensteintechnik),Frontalzackentechnik bis 90 Grad Neigung.

Sportklettern und Clean-Klettern

Sturzfreie Begehung (rotpunkt) von Routen bis VII+ (UIAA)
Routen bis einschließlich Schwierigkeitsgrad VI+ (UIAA) sind mit mobilen Sicherungsmitteln (Keile, Friends) selbst abzusichern

Fels-Leicht

Sicheres seilfreies Klettern bis einschließlich Schwierigkeitsgrad III mit steigeisenfesten Schuhen
Kletterstellen bis zum V. Schwierigkeitsgrad (UIAA) müssen mit Kletterschuhen mit Profilsohle geklettert werden.

Die Anmeldung zur nächsten Eignungsprüfung und die ärztliche Bestätigung muss beim Österreichischen Bergführerverband eingereicht werden. Link zum Onlineformular

Verband der Österreichischen Berg- und Schiführer

ZVR 91275972

Olympiastraße 39
6020 Innsbruck

Tel. +43 (0) 677 62803100 

Email: office@bergfuehrer.at
Homepage: www.bergfuehrer.at

Öffnungszeiten:

Mo, Mi, Do 9.00-12.00 Uhr

Die Aufnahmewerber werden auf folgende gesetzliche Bestimmungen bei der Verleihung (Autorisierung) als Tiroler Schluchtenführer aufmerksam gemacht. Gemäß § 4 des Tiroler Bergsportführergesetzes sind die Voraussetzungen für die Verleihung der Befugnis als Berg- und Schiführer durch die Bezirksverwaltungsbehörde folgende:

(1) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat einer Person auf ihren Antrag die Befugnis als Berg- und Schiführer zu verleihen, wenn sie
   a) eigenberechtigt ist,
   b) verlässlich, körperlich und geistig geeignet und fachlich befähigt ist,
   c) ausreichend haftpflichtversichert ist und
   d) im Fall der Fremdsprachigkeit über die im Interesse der Sicherheit 
       der Gäste unbedingt erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt.

(2) Die fachliche Befähigung hat der Antragsteller durch das Zeugnis über die erfolgreiche Ablegung der Schluchtenführerprüfung nachzuweisen. Im übrigen laut § 4 Abs. 2, 3, 4 zweiter und dritter Satz, 5 und 6 sinngemäß.

Ausbildungsleiter:

Albert Leichtfried
6433 Oetz, Ochsengarten 21b
Tel: +43(0)660/8152222
Mail: info@albertleichtfried.at

Stellvertreter

Stefan Rössler
6020 Innsbruck, Mittenwaldweg 25
Tel: +43(0)664/3952950
Mail: stefan.roessler@outlook.at

Kontakt

Tiroler Bergsportführerverband
Mentlgasse 2
6020 Innsbruck

+43 512 556214
E-Mail schreiben

Telefonische Bürozeiten aktuell:

  • Di - Do 08:00 - 12:00 Uhr
  • Di - Mi 14:30 - 18:30 Uhr

Persönliche Termine nur nach Vereinbarung, das Büro ist momentan nicht regelmäßig besetzt!

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